Ist der Rückruffall eingetreten, muss alles ganz schnell gehen. Wer dann erst anfängt, sich Gedanken über Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Aufgabenstellungen zu machen, hat schon verloren. Deshalb sollte jeder Hersteller dann den Rückruf planen, wenn Zeit dafür ist – also nicht erst im Ernstfall. Da Rückrufe letztlich von Menschen durchgeführt werden, sollten Sie als Hersteller präventiv ein Rückruf-Team im Unternehmen einrichten, das weiß, welche Aufgaben im Fall des Produktrückrufs abgearbeitet werden müssen. Da diese sehr vielfältig sind, empfiehlt sich die Zusammenstellung eines Teams, das die verschiedenen betrieblichen Funktionsbereiche adäquat abbildet. Im Einzelnen sollten Mitarbeiter/innen aus den folgenden Bereichen vertreten sein:

  • Konstruktion und Gestaltung
  • Produktion
  • Fertigungsüberwachung, Qualitätsmanagement und -sicherung
  • Einkauf
  • Vertrieb
  • Marketing, Kundendienst, Öffentlichkeitsarbeit
  • Interne Rechtsabteilungen bzw. externe juristische Beratung
  • Buchhaltung, EDV, Lagerverwaltung

Wenn das Rückruf-Team gebildet ist, sollte im Rahmen einer Startsitzung die Kommunikation der Teammitglieder untereinander institutionalisiert werden. Dabei hat sich in der Praxis z. B. ein eigener E-Mail-Verteiler als hilfreich erwiesen, ebenso sollte das Team innerbetrieblich gegenüber den anderen Mitarbeitern als das im Falle des Produktrückrufs mit Aufgaben und Zuständigkeiten betraute Team bekannt gemacht werden. Darüber hinaus schadet es nicht, Stellvertreterregelungen zu treffen, schließlich muss der Produktrückruf nicht unbedingt dann eintreten, wenn das Rückruf-Team vollzählig an Bord ist.

Textquelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)